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Weihnachtszeit im Eames House
Eine Vitra Anekdote
An Heiligabend 1949 bezogen Charles und Ray Eames ihr neues Haus im Stadtteil Pacific Palisades von Los Angeles. Das Haus, das sie sich selbst gebaut hatten, schuf einen Raum, in dem Arbeit, Spiel und Natur ineinander übergingen. Charles Eames sagte über das Eames House: «Das Haus soll keine hohen Forderungen an sich selbst stellen, sondern vielmehr als Hintergrund für das Leben in der Arbeit Hilfe bieten. Dieses Haus […] funktioniert als Instrument der Neuausrichtung und als «Stossdämpfer».
Das Eames House war Teil des Case-Study-House-Programms der Zeitschrift Arts & Architecture, das den Entwurf und Bau einiger moderner Häuser als Prototypen für Fertighausideen förderte. Die Idee von Charles und Ray war die Verwendung vorgefertigter Industriekomponenten, ihr Haus sollte als Vorbild für ein modernes Do-it-yourself-Haus dienen. Das Ergebnis war ein Bau aus Stahl, Glas und sorgfältig ausgewählten, kombinierten und zusammengesetzten standardisierten Elementen – die Ausführung innerhalb des geplanten Systems wurde dennoch sehr persönlich.
Zu einer Zeit also, in der die meisten Menschen gerade damit beschäftigt waren, ihr jährliches Weihnachtsessen vorzubereiten, begannen Charles und Ray Eames einen neuen Lebensabschnitt – und die Zeit zeigte, dass sie hier glücklich bis ans Ende ihrer Tage leben würden.
In den ersten Stunden der Weihnachtszeit in ihrem neuen Zuhause hängten Charles und Ray orientalische Papierdekorationen, buntes Spielzeug und Musikinstrumente von der Wohnzimmerdecke. Am Boden schmückte Ray einen Weihnachtsbaum, der dank eines niedrigen Tischchens leicht wirkte – wie der im Raum schwebende Schmuck. Um den Baum herum waren Kerzenhalter auf japanischen Matten und eine Spielzeugeisenbahn angeordnet, und unter dem Baum hatten die beiden sorgfältig ihre selber eingepackten Geschenke mit persönlichen Notizen und Dekorationen platziert.
In den ersten Stunden der Weihnachtszeit in ihrem neuen Zuhause hängten Charles und Ray orientalische Papierdekorationen, buntes Spielzeug und Musikinstrumente von der Wohnzimmerdecke. Am Boden schmückte Ray einen Weihnachtsbaum, der dank eines niedrigen Tischchens leicht wirkte – wie der im Raum schwebende Schmuck. Um den Baum herum waren Kerzenhalter auf japanischen Matten und eine Spielzeugeisenbahn angeordnet, und unter dem Baum hatten die beiden sorgfältig ihre selber eingepackten Geschenke mit persönlichen Notizen und Dekorationen platziert.
Charles und Ray Eames’ erste Weihnachtstage im Eames House deuteten den Einfallsreichtum für die ganze Einrichtung an: Das Paar verstand sein Haus als Experimentierfeld, als «Work in Progress» und so wurde es über die Jahre laufend verändert und mit neuen Kunstwerken, Objekten der Volkskunst, Büchern und Spielzeugen und den eigenen, industriell gefertigten Möbeln angereichert.
Charles und Ray Eames würdigten die Weihnachtszeit und freuten sich jedes Jahr auf diese Gelegenheit für neue kreative Ideen. Besonders interessant fanden sie Weihnachtsschmuck, dessen glänzende Oberfläche einen Spiegeleffekt erzeugte: Ein im Wohnzimmer des Eames House aufgenommenes Foto zeigt ein Selbstporträt von Charles als Spiegelung in einer Weihnachtskugel.
Eine selbstgemachte Weihnachtskarte an Charles’ Mutter zeigt, wie Charles und Ray Eames als Miniaturfiguren aus einer durchsichtigen Weihnachtskugel winken, die mit einem Band aus Seidenpapier geschmückt ist.
Eine selbstgemachte Weihnachtskarte an Charles’ Mutter zeigt, wie Charles und Ray Eames als Miniaturfiguren aus einer durchsichtigen Weihnachtskugel winken, die mit einem Band aus Seidenpapier geschmückt ist.
Spätere Weihnachtsbilder aus dem Eames House zeigen, wie Charles und Ray das Thema Jahr für Jahr aufs Neue interpretierten und sorgfältig ausgewählte Objekte, Kerzenlichter und ihre liebevoll eingepackten Geschenke rund um den Weihnachtsbaum arrangierten.
Veröffentlichungsdatum: 12.12.2019
Autor: Stine Liv Buur
Bilder: Charles & Ray Eames, Timothy Street-Porter, © Eames Office, LLC