Feuerwehrhaus

Zaha Hadid, 1993

Als Lehre aus dem Grossbrand von 1981 richtete Vitra eine Werksfeuerwehr ein. Den entsprechenden Bau übertrug man Zaha Hadid. Da eine Betriebsfeuerwehr nur den Ersteinsatz vornehmen, nicht aber die Arbeit der öffentlichen Feuerwehr ersetzen konnte, wurde sie einige Jahre später aufgelöst. Die Räume werden seither für Veranstaltungen oder Ausstellungen des Vitra Design Museums genutzt. Für Einsätze auf dem Vitra Campus ist heute die Weiler Feuerwehr in Kooperation mit den Basler Feuerwehren zuständig.

Das Feuerwehrhaus ist das erste Gesamtbauwerk von Zaha Hadid überhaupt. Es besteht aus Räumen für Feuerwehrautos, Duschen und Umkleideräume der Feuerwehrmänner sowie einem Besprechungsraum mit Küchenabteil. Das Feuerwehrhaus ist eine vor Ort in Beton gegossene Skulptur, die mit der rechtwinkligen Ordnung der benachbarten Hallen wie eine erstarrte Explosion kontrastiert. Durch den Verzicht auf Farben und rechte Winkel erleben Besucher im Gebäude ungewöhnliche Raueindrücke.

Über den Architekten

Zaha Hadid, geboren 1950 in Bagdad, Irak, studierte Mathematik an der Amerikanischen Universität in Beirut und Architektur an der Architectural Association School in London. Nach dem Studium gründete sie 1980 ein Architekturbüro in London und lehrte an der Architectural Association School. 1982 gewann sie die „Architectural Design“ Goldmedaille für einen Entwurf für den Umbau einer Maisonette Wohnung am Eaton Place, London und den Wettbewerb für den „Peak Club“ in Hongkong. 1986 belegte sie den ersten Platz bei einem Wettbewerb für ein Gebäude am Kurfürstendamm in Berlin und zeigte Ausstellungen im Guggenheim Museum New York und in der G.A. Galerie in Tokio. 1988 war sie mit „Deconstructive Architecture“, einer gemeinsamen Ausstellung mit Philip Johnson und Mark Wigley, im Museum of Modern Art in New York zu sehen. 2004 wurde ihr der Pritzker-Preis verliehen. In Frankreich wurde sie zum „Commandeur de l'Ordre des Arts et des Lettres“, in England zur „Dame Commander of the Order of the British Empire“, in Japan erhielt sie den Praemium Imperiale und vom Royal Institute of British Architects wurde ihr die Royal Gold Medal zugesprochen. Zaha Hadid ist 2016 gestorben.

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